ADHS Beratung und Standortbestimmung
ADHS: Herausforderung im Alltag
Als Betroffene*r kennen Sie vermutlich Sinnes- Reiz- und Wahrnehmungssensibilität, auch wenn Sie (noch)keine ärztliche Diagnose haben. Sie gehören zu den Menschen, welche die Gesellschaft mit ihrer Kreativität, ihren innovativen Ideen, ihrer Begeisterungsfähigkeit, ihrem Improvisationstalent und ihrem Gerechtigkeitssinn bereichern. Das tönt super oder? Jede Medaille hat aber zwei Seiten, denn gleichzeitig sind viele Betroffene stetig auf Sinnsuche und können häufig das Erreichte nicht wirklich geniessen, denn sie erwarten immer noch mehr, vor allem von sich selbst. Zudem sind ADHS-ler gewohnt, tägliche Anpassungsleistungen zu erbringen. Das kann soweit führen, dass man sich selbst kaum noch spürt.
Generell neigen Betroffene dazu, sich zu verzetteln, Dinge aufzuschieben, nicht zu Ende zu bringen oder sich in Details zu verlieren. Vielen fällt es schwer, ihren Alltag oder ihre Arbeit zu organisieren oder sich über eine längere Zeit auf einzelne Aufgaben zu fokussieren ohne sich ständig von äusseren Reizen ablenken zu lassen. Betroffene können aber auch sehr impulsiv sein, dies kann sich dadurch zeigen, dass sie viel sprechen und andere oft unterbrechen. Manche bekommen schnell Ärger, beenden voreilig Beziehungen, wechseln von jetzt auf gleich den Job oder kündigen, bevor sie eine neue Stelle haben. Einige laufen zu Höchstform auf, wenn es um komplexe, herausfordernde Projekte geht aber scheitern am Gang zum Briefkasten. Ein Leidensdruck und Stress kann auch dadurch entstehen, dass von ADHS Betroffene häufig gesteckte Ziele nicht erreichen oder mit etwas Neuem beginnen, ohne das Alte vorher abzuschliessen.
Nice to know: 2/3 der im Kindesalter diagnostizierter ADHS haben auch im Erwachsenenalter noch Symptome, diese können mit zunehmendem Alter schwächer werden. Vor allem die besonders im Kindesalter oft stark ausgeprägte Hyperaktivität bzw. motorische Unruhe vermindert sich meist im Jugend- und Erwachsenenalter. Bei einigen Menschen wird eine ADHS aber auch erst im Erwachsenenalter diagnostiziert, was eine Erlösung auslösen kann, denn endlich hat man die Antwort auf so viele Fragen in Bezug auf sein «Anderssein».
Man unterscheidet zwischen folgenden drei ADHS-Typen:
- extrovertierter, hyperaktiver ADHS-Typ
- introvertierter, hypoaktiver Typ (fürs Umfeld am schwersten erkennbar)
- die Mischform aus beiden
Ich zeige Ihnen Tools und Strategien auf, berate, begleite und stärke Sie. Beispielsweise setze ich die ACT (Acceptance & Commitment Therapie) ein. Da der Fokus dieser Therapie auf wertebasiertem Handeln liegt, hilft sie, Ziele zu priorisieren und Schritte zur Erleichterung zu unternehmen. Auch biete ich Standortbestimmungsgespräche an.
Hochsensibilität, HSP
Hochsensibilität ist ein Persönlichkeits- und Wesensmerkmal. Hochsensible Menschen, kurz HSP haben eine veränderte Wahrnehmungsfähigkeit bzw. Reizverarbeitung. Betroffene nehmen Sinnesreize viel intensiver wahr, verarbeiten diese tiefer und reagieren stärker darauf als der Rest der Bevölkerung, daher müssen sie eine exorbitant höhere Menge an Reizen intellektuell verarbeiten als andere.
Man geht davon aus, dass rund 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung hochsensibel ist. Hochsensibilität ist kein einheitliches Merkmal, man unterscheidet zwischen den Bereichen sensorische, emotionale und kognitive Hochsensibilität und sie tritt in verschiedenen Ausprägungen auf. Viele HSP sind Mischtypen, bei denen eine erhöhte Sensibilität in mehr als einem Bereich auftritt. Hochsensibilität ist keine Krankheit, sondern eine Charakterausprägung, die vererbt wird. Sie kann auch Generationen überspringen.
Die Reizoffenheit entsteht dadurch, dass der neurologische Filter durchlässiger ist als bei nicht HSP. Diese Reizoffenheit wird wie folgt unterteilt: Aussen: Radio/TV im Hintergrund, Geräusche, Lärm etc. Körper/Innen: Materialien auf der Haut / Kleidung etc. Gefühle/Gedanken: Empfindlichkeiten etc.
HSP haben eine latente Hemmung, das bedeutet eine Einschränkung der Fähigkeit, einen Teil der ungebunden Reize ausblenden zu können.
Die vier Indikatoren gemäss Elain Aron sind Verarbeitungstiefe / Sinneswahrnehmung / Überregbarkeit / emotionale Intensität / Sinnessensibilität.
Rund 70 bis 80 Prozent der hochsensiblen Personen sind Introvertiert, 20 bis 30 Prozent extrovertiert. Unter Ihnen gibt es noch die Scanner-Persönlichkeit und den HSS-Typ (High Sensation Seeking) Alle HSP haben ein ausgeprägtes Achtsamkeitssystem, ihre Denkstrukturen unterscheiden sich in logisch rational und kreativ assoziativ.Grundlegend zeigen sie zwei typische Charakteristika: 1. Sie nehmen in neuen Situationen eine beobachtende Haltung ein. 2. Sie haben eine sehr ausgeprägte Sinneswahrnehmung. HSP sind ausgesprochene Freigeister, die nicht gerne unter Druck gesetzt werden. Kontrolle und Zwang sind nicht ihr Ding. Sie sind loyal und haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitsinn.
Gängig wird zwischen folgenden Grundtypen unterschieden: Sensorisch hochsensibel / emotional hochsensibel / kognitiv hochsensibel.
Bereit für mehr innere Stärke?
Dann sollten wir uns kennenlernen.